Am Mittwoch, den 15. März 2018, nahmen mehrere Mitarbeiter der ASCIM an einem Treffen in der Departamentsverwaltung von Boquerón in Filadelfia statt, wo die Situationsanalyse von Herbergen, Schulinternaten und Landwirtschaftsschulen des Departaments Boquerón vorgestellt worden. Die Präsentation führten Vertreter der Abteilung für den besonderen Schutz von Kindern (DIPROE) des nationalen Kindheitssekretariats und Vertreter des Erziehungsministeriums. Diese hatten während des vergangenen Jahres die verschiedenen Internate im Chaco besucht, um die Situation derselben zu überprüfen. Sie stellten fest, dass die Mehrheit über die notwendige Infrastruktur und angemessene Dienstleistungen für Kinder verfügt.
Laut Daten der Situationsanalyse leben rund 1000 Kinder und Jugendliche im Departament Boquerón während des Schuljahres in einem der 20 Internate der Zone. Die Internate verfügen mehrheitlich über getrennte Schlafeinrichtungen für Mädchen und Jungen, Bäder, einen allgemeinen Speisesaal und Küche.
Das Reglement für die alternative Pflege von Kindern und Teenagern in Familienprogrammen und Herbergen sieht vor, diese Richtlinien auch für Schulinternate und Landwirtschaftsschulen anzuwenden, da auch hier Kinder leben, die nicht der Aufsicht ihrer Eltern unterstehen. Deshalb nahm DIPROE während des Jahres 2017 den Kontakt mit Regierungsinstanzen des Chacos auf und besuchte die bestehenden Einrichtungen. Diesen Besuchen muss jetzt die Formalisierung der Schulinternate folgen, die künftig Schüler-Residenzen genannt werden sollen. Entsprechend einer bestimmten Aufteilung (tipificación) müssen die Internate gewisse Anforderungen sowie Richtlinien der Sicherheit und des Zusammenlebens erfüllen, um die staatliche Zertifizierung zu erhalten.
Die ASCIM verwaltet zwei Schulinternate. Eines beherbergt im Durchschnitt zwischen 70 und 80 Mädchen und Jungen des Indigenen Bildungszentrums Yalve Sanga und in dem anderen leben etwa 80 Jungens der Landwirtschaftsschule La Huerta. Die Internate stehen unter privater Verwaltung mit staatlichen Hilfsgeldern, da sie das Schülerfrühstück vom Erziehungsministerium erhalten und auch Lebensmittel von der Departamentsverwaltung Boquerón.
Bei dem Treffen am Mittwoch, baten die Mitarbeiter der ASCIM die Regierungsvertreter um eine gewisse Flexibilität in den Anforderungen an die Schulinternate im Chaco. Sie erklärten die Umstände, die die Erziehung in der Zone beeinflussen und bezogen sich dabei vor allem auf die wirtschaftliche Situation der indigenen Familien und die geographische Distanz der Indigenen Siedlungen von Schulen, die Mittelstufe anbieten. Laut diesen Erklärungen, sind die Schulinternate in einem gewissen Sinn eine wirtschaftliche Hilfe für viele Familie, da durch sie die Ernährung der Kinder für mindestens 10 Monate im Jahr gesichert ist.


