Nach fast drei Monaten mit außergewöhnlich vielen Regenfällen ist die Situation auf den indigenen Siedlungen, die ein Kooperationsabkommen mit der ASCIM haben, sehr verschieden.
Die am schwersten betroffene Siedlung ist Paz del Chaco und das etwas weiter entlegene Dorf Terrenal. Die Zufahrt von Lolita ist momentan nur noch mit einem Traktor ohne Anhänger passierbar, und der Konsumladen ohne Ware, da diese nicht mehr transportiert werden kann. Die Personen müssen etwa 10 km zu Fuß gehen um zum Zentrum in Lolita zu kommen, etwa 17 km sind es von Terrenal aus. Leider haben wir in Bezug auf Luftransport von der SEN (Emergencia Nacional) bisher keine Unterstützung erhalten.
Auch die Zufahrt zu den Siedlungen La Esperanza, La Armonía und Nueva Promesa ist sehr schwer passierbar und nicht fahrbar für LKW´s. Daher sind auf den genannten Siedlungen Viehverkäufe unmöglich, das trifft zusätzlich auch auf die Siedlungen Rojas Silva und Anaconda zu.
Die anderen Siedlungen leiden wie der gesamte Chaco unter dem zu feuchten Wetter, dass die Sesamproduktion und auch die Weideflächen beeinträchtigt.
Momentan sind noch Häuser in den Siedlungen Paz del Chaco und La Armonía im Wasser, heißt, Wasser steht im Haus. Nach den größeren Regen sind auch Häuser in Anaconda und Nueva Promesa überschwemmt gewesen, momentan sind sie nicht mehr im Wasser.
Die geplanten Aktivitäten im Gesundheitsbereich wie ärztliche Sprechstunden, Erziehungs-und Vorbeugungsarbeiten (Babyklinik, usw) können in den genannten Siedlungen nur teilweise oder überhaupt nicht durchgeführt werden. Man versucht nach Möglichkeit, mit Ratschlägen und Anordnungen per Telefon zu unterstützen. Besonders kritisch wird es, wenn es Komplikationen bei Geburten, Schlangenbisse, usw. gibt, und es schnelle Hilfe erfordert. In solchen Zeiten merkt man besonders den Wert von einer guten Zusammenarbeit; wenn es um Leben und Tod geht, macht eine willige und schnelle Hilfe einen großen Unterschied!
Kompletten Unterrichtsausfall über längeren Zeitraum haben wir nur in dem südlichen Schulgebiet (Área 4, Paz del Chaco, Terrenal, Nueva Vida, Paratodo, Armonia und Nueva Promesa). Andere Schulen wie in Anaconda, Pozo Amarillo, La Esperanza, sowie in Laguna Negra und auch generell haben wir immer wieder Unterrichtsausfall, da die Schüler bei regnerischem Wetter nicht erscheinen.
Sehr dankbar sind wir für die mutigen Wirtschaftsberater welche die Siedlungen begleiten und nach Möglichkeiten suchen, die Probleme zu mildern, da im Allgemeinen wenig oder keine Arbeitsmöglichkeiten für die Indigenen bestehen.
Wir hoffen und beten um Sonnenschein, damit sich die Situation so bald wie möglich wieder normalisieren kann.


