Mittwoch, 31 März 2021 08:56

Frauensozialarbeit

Die Frauensozialarbeit (TSF) steht unter der Interkulturell-Sozial-Geistlichen Abteilung (DISE) der ASCIM. Das Ziel dieser Arbeit wurde in der Strategischen Planung 2040 der ASCIM wie folgt festgelegt: „Die Frau hat eine aktive Beteiligung in den gemeinschaftlichen und sozio-wirtschaftlichen Bereichen.“

Geschichte:
Die Arbeit mit den indigenen Frauen begann in der Zeit der ersten Kontakte zwischen den deutsch-mennonitischen Siedlern und den Indigenen und wurde offiziell als ein Programm in der ASCIM im Jahr 1973 eingefügt.
Man begann mit persönlichen Besuchen, mit Bibelkursen und praktischer Unterweisung für Haus und Familie. Am Anfang begegneten die indigenen Frauen diesen Aktivitäten mit Skeptizismus, aber mit der Zeit organisierten sie Kurse aus eigener Initiative. Sie wählten in ihren Dörfern Leiterinnen mit ihren jeweiligen Komitees und fragten auch nach Hilfe in der Erziehung der Teenagermädchen.
Im Jahr 1984 entstand dann die erste Befähigungsschule für Haushalt. Diese funktionierte mit Klassenräume und einem Fraueninternat bis zum Jahr 1998 im Zentrum der Siedlung Campo Alegre. Verschiedenen Gründen halber wurde die Befähigungsschule in Campo Alegre geschlossen.
Man versuchte dann praktische Lehren für Haus und Familie den Mädchen der 4ten bis zur 9ten Klasse der Grundschule mitzuteilen, was bist heute Teil des Fachs „Trabajo y Tecnología“ (Arbeit und Technik) ist.
Im Jahr 1984 hat die Gesundheitsabteilung das Programm CEMINUREPE (Mutter-Kind Zentrum für Ernährung und Beschäftigung der Vorschule) aufgrund der vielen Fällen von Unterernährung ins Leben gerufen. Dieses Programm wurde in den späteren Jahren in die Frauensozialarbeit miteingeschlossen wo es dann weiteren Änderungen unterlaufen ist. Das Programm CEMINUREPE wurde in „Kleinkindererziehung“ und „Frauensozialarbeit“ aufgeteilt und wird heutzutage unter der Abteilung DISE (Interkulturell-Sozial-Geistliche Abteilung) geführt.

Die Frauensozialarbeit, in Berücksichtigung der oben genannten Zielsetzung des TSF, teilt ihre Aufgaben in folgende Bereiche ein:

1. Befähigungskurse in verschiedenen Interessengebiete für die Frauen:

Diese Themen werden interaktiv, praktisch und auf kurzer Zeit durchgearbeitet. Sie werden in Zusammenarbeit mit der Leiterin des Dorfes oder der Siedlung organisiert und es werden interessierte Frauen eingeladen. Die Kurse werden vorzüglich an den selben Wochentagen fortlaufend für drei Wochen in jeweils zwei bis drei Stunden durchgeführt. Auch werden diese, so fern es möglich ist, mit einer Übersetzung in die Muttersprache der Teilnehmerinnen gegeben, damit die Themen besser verstanden werden können. Ein Kurs endet mit einer Bewertung desselben von Seiten der Teilnehmerinnen. Zurzeit werden zwei verschieden Kurse angeboten:

  1. Finanzkurse (Finanzielles Ziel, Einnahmen, Ausgaben, Ersparnis, Budget, Zehnter, Bargeld, usw.)
  2. Kindererziehung von 0 bis 10 Jahren

Weitere Interessensgebiete für Befähigungskurse in der Zukunft handeln um "Familiengärten" und "Haushalt".

2. Koordination und Begleitung in Nähkursen:

a) Im Zentrum der Siedlung Campo Alegre und im Zentrum von Yalve Sanga wurden Werkstätte eingerichtet, die mit allen notwendigen Materialien ausgestattet sind, um einen Grundkurs im Nähen zu geben. Interessierte Frauen schreiben sich für diesen Nähkurs ein, der eine Dauer von acht bis neun Monaten hat. Sie zahlen eine monatliche Gebühr und bekommen eine Nähmaschine und das Nähmaterial zur Verfügung gestellt. Die fertiggestellten Sachen dürfen sie nachher mittnehmen. Der Kurs wird einmal pro Woche ganztags durchgeführt. Sie beenden den Nähkurs mit einem Abschlusszertifikat.

b) Es werden verschiedene Nähmodule mit spezifischen Thmene durchgeführt, die eine Dauer von acht bis zehn Wochen haben. Diese werden in den verschiedenen Dörfern der indigenen Siedlungen, die mit der ASCIM zusammenarbeiten angeboten. Mit einer mobilen Nähmaschinenausstattung (5 Nähmaschinen) gibt die Nählehrerin dann die Nähmodule in den verschiedenen Dörfern. Auch für diese Module zahlen die interessierten Frauen eine Gebühr. Die Arbeitsweise dieser Module läuft wie folgt:

  • Einmal pro Woche
  • Eine Gruppe von 5 Frauen am Vormittag für vier Stunden
  • Eine Gruppe von 5 Frauen am Nachmittag desselben Tages für vier Stunden

c) Im Rahmen dieser Nähkurse arbeitet man zusammen mit der Stiftung 2KP, die ihren Sitz in Limpio - Departement Central von Paraguay - hat. Diese Stiftung stellt den Lehrplan und auch die Nähmaschinen zur Verfügung.

3. Unterstützung bei Rüstzeiten der Leiterinnen und den Bibelkursen:

Die Leiterinnen sind die Vertreter ihrer Siedlungen in gewissen Sitzungen oder Versammlungen. Sie wurden von ihren Siedlungen für diesen Posten gewählt. Aufgrund der Distanz und der verschiedenen Volksgruppen werden die Rüstzeiten für die Leiterinnen an sechs verschiedenen Orten durchgeführt. Diese regionale Rüstzeiten werden jedes zweite Jahr organisiert. Die Themen und Rednerinnen für diese Rüstzeiten werden je nach Vorschlag und Interesse von den Leiterinnen gesucht.

Die Leiterinnen verschiedener Orte organisieren während der Winterferien Bibelwochen mit den Frauen ihrer jeweiligen Siedlung, oder sie planen für das zweite Halbjahr Bibelstunden die jede zweite Woche stattfinden. Je nach Interesse von ihrer Seite oder auch Verfügbarkeit wird ihnen Lehr- oder Studienmaterial in ihren jeweiligen Muttersprachen zur Verfügung gestellt.

FIDA          FRICC          UTA          AMH Grupo de Cajas Ascim          FTC          IMO          MCC

Standort:
Yalve Sanga (Zentral-Büro)
 
Postanschrift:
ASCIM
Filadelfia, 40
9300 Fernheim
Paraguay
 
Kontakt:
Tel. 0491 432231
Handy: 0981 484 975
Email: info@ascim.org
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