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Assoziative Zusammenarbeit der ASCIM mit den indigenen Siedlungen
Wie jedes Jahr standen auch dieses Jahr wieder die Besuche in den verschiedenen Siedlungen an, um die „Convenios“ (schriftliche Abkommen) zu unterschreiben. Folgend ein paar Informationen zu dieser Zusammenarbeit:
- Konzept der assoziativen Zusammenarbeit ASCIM
Unter dem Begriff der assoziativen Zusammenarbeit versteht man, dass Partner gemeinsam Programme planen und durchführen. Die ASCIM führt in Partnerschaft mit den indigenen Gemeinschaften, vertreten durch die gewählten Vertreter der Siedlung, jedes Jahr Programme in den Bereichen Landwirtschaft, Gesundheit, Schulbildung und Sozial-Geistliche-Arbeit durch.
Die Siedlungen sind gleichberechtigte Partner und zugleich Empfänger der Kooperationsleistungen.
1.1 Um welche Dienste geht es und wer bietet sie an?
In der Landwirtschaft, der Viehzucht und im Handel ist der Ansprechpartner der Wirtschaftsberater. Meistens steht dem Berater eine Hilfskraft zur Seite. Oft ist es die Frau des Beraters. Sie übernimmt dann die Verantwortung im Konsumladen. Auch dort arbeitet man gemeinsam mit indigenen Helfern aus der Siedlung.
Die Gesundheitsdienste in den Gesundheitsposten jeder Siedlung werden vom Sanatorium ASCIM in Yalve Sanga organisiert und vom Gesundheitspersonal der Gemeinschaft mit Beratung von Ärzten, Krankenschwestern und Krankenpflegern des Sanatoriums durchgeführt.
Im Bildungsbereich übersieht die ASCIM im Rahmen eines Abkommens mit dem MEC (Ministerium für Bildung und Wissenschaft) die Schulen in den indigenen Siedlungen. Die Lehrer erhalten ihr Gehalt vom Ministerium für Bildung und Wissenschaft.
Die Arbeit im sozial-geistlichen Bereich: hier befasst man sich mit der Planung und Durchführung der Erstausbildung, die sich in drei Stufen aufteilt: Spielgruppe, Kindergarten und Vorschule. Die Lehrerinnen oder Erzieherinnen werden von den indigenen Müttern der jeweiligen Siedlung selbst ausgewählt.
Die Arbeit unter den indigenen Frauen: Über diese Abteilung werden Schulungen zur Kindererziehung durchgeführt, Nähkurse angeboten und neuerdings auch die umfassenderen Kurse namens CampaCapaz, die drei Tage andauern. Frauen, die bereits frühere Kurse absolviert haben, arbeiten in der Organisation oder als Assistentinnen bei den Schulungen mit.
Bei all diesen Programmen in den vier Bereichen (Landwirtschaft, Gesundheit, Schulbildung und Sozial-Geistliche-Arbeit) wird ein Großteil der Arbeit von den indigenen Partnern selbst geleistet. Viele Lehrer, Gesundheitspersonal, Viehhirten, Sekretäre, Traktor- und LKW-Fahrer, Ladenbediener und viele Freiwillige in der Sozialarbeit und aus den Gemeinden arbeiten zusammen, um das reibungslose Funktionieren der verschiedenen Bereiche des gesellschaftlichen Lebens in den Siedlungen zu gewährleisten. Ihre Mitarbeit in den ASCIM-Programmen ist von großem Wert und von groβer Bedeutung.
2. Instrumente
2.1 Kooperationsabkommen als Arbeitsgrundlage
Bei den Kooperationsabkommen handelt es sich um eine Vereinbarung zwischen einer kooperierenden indigenen Siedlung und der ASCIM.
Die Punkte, die für beide Vertragspartner aufgeschrieben werden, sind sehr präzise und detailliert, die Interpretation der Angaben variiert jedoch tendenziell aufgrund des unterschiedlichen kulturellen Hintergrunds der Partner. Die deutsche Kultur ist kalt und bis ins Detail kalkuliert. Indigene Kulturen sind warm und legen Wert auf freundschaftliche Beziehungen. Beide legen großen Wert auf die Familie, das verbindet uns. Etwas direkt und ohne viele Wendungen zu sagen, könnte einer indigenen Person stören, weil es nicht ihre Art ist zu kommunizieren. Und für einen Deutschen ist die Herangehensweise der Indigenen an eine Frage Zeitverschwendung.
Deshalb ist es von größter Bedeutung, dass das Abkommen jedes Jahr erneut gelesen wird (manchmal gibt es auch gewisse Änderungen), um Fragen stellen zu können und Inhalte, die unterschiedlich verstanden werden, zu klären.
2.2 Kostenvoranschlag der Siedlung als Leitfaden für die Verwaltung der Gemeinschaftsfinanzen
Der Kostenvoranschlag der Siedlung ist ein sehr nützliches Instrument, um die finanziellen Ressourcen einer Gemeinschaft transparent zu verwalten. Sämtliche Einnahmen und Ausgaben der Siedlungsprojekte werden erfasst, um die zur Verfügung stehenden Finanzmittel gut planen und über deren Verwendung entscheiden zu können, also wie viel für welche Sache oder Tätigkeit ausgegeben werden soll. Mit diesem Hilfsmittel kann man auch größere Projekte durchführen, indem man jedes Jahr genug Geld dafür im Kostenvoranschlag einplant.
3. Verantwortungen der Partner:
In Punkt 1.3 des Abkommens, das man unterschreibt, heißt es: Die ASCIM übernimmt ausschließlich die in den folgenden Klauseln genannten Verpflichtungen und Pflichten. Das Gleiche gilt auch für die Siedlung, denn genau zu diesem Zweck wird ein Abkommen unterzeichnet, damit jeder Partner seine Pflichten und Rechte kennt, die er hat.
Aber vielleicht ist es nicht so einfach, wie es scheint, denn viele Verantwortlichkeiten und Aufgaben werden in dem Abkommen nicht direkt erwähnt. Sie sind aber wichtig, um die Ziele des Abkommens erreichen zu können. Und ich möchte einige dieser Verantwortlichkeiten erwähnen:
3.1. Verantwortungen der ASCIM:
Abgesehen von dem, was ausdrücklich in dem Abkommen steht, liegt es in der Verantwortung aller ASCIM-Mitarbeiter, die Werte von der ASCIM zu kennen. Denn die Werte sind der Verhaltensleitfaden. Wichtig sind unter anderem folgende Werte: Respekt, Ehrlichkeit, Transparenz, Freundschaft, Vertrauen und Verantwortung. Diese Werte sind für eine gute Zusammenarbeit unerlässlich.
3.2. Verantwortungen der indigenen Siedlungen:
Die Verwaltungsräte und vor allem der Leiter (Verwalter) und der Sekretär der Siedlung sind das Gegenstück in der Kooperationsarbeit, wie oben bereits gesagt wurde.
Es ist von grundlegender Bedeutung, dass der Siedlungsleiter den Inhalt des Abkommens kennt und er ist dafür verantwortlich, diese Informationen an seine Leute weiterzuleiten, damit diese den Inhalt des unterzeichneten Abkommens auch kennen. Damit das Kooperationsprogramm zwischen den indigenen Siedlungen und der ASCIM erfolgreich sein kann, ist es unerlässlich, dass die Siedlung mit den Verantwortlichen des Beratungsprogramms zusammenarbeitet. Denn die ASCIM ist für gute Dienstleistungen in der Siedlung mitverantwortlich. Wenn nun das Siedlungspersonal seiner Aufgabe, eine gute Dienstleistung zu machen, nicht nachkommt, kann die ASCIM nicht viel dagegen tun, da sie nicht der Arbeitgeber dieses Personals ist. Wenn die Siedlung in diesem Fall ihre Funktion, dafür zu sorgen, dass ihr Personal seine Arbeit gut macht, nicht nachkommt, versagen alle in ihrer Verantwortung, sowohl die ASCIM als auch die Siedlung.
Im Allgemeinen können wir sagen, dass es eine sehr gute Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den ASCIM-Arbeitern und den Verantwortlichen der Siedlungen gibt. Wir müssen alle voneinander lernen. Solange beide Partner ihr Gegenüber in seiner Art und Weise zu sein und zu denken stehen lassen werden, werden wir eine ständige Verbesserung der Dienstleistungen und damit der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der indigenen Gemeinschaften erreichen.
Dieser Artikel wurde gekürzt und übersetzt von Jenny de Braun


